Mindful Money?! Jetzt mal ehrlich, wie passen die beiden scheinbar gegensätzlichen Themen Achtsamkeit und Finanzen zusammen? Mit ihrem Eintragbuch „Mindful Money“ macht Yvonne Adamek in passender „Flow“-Manier deutlich, dass diese zwei Aspekte sehr wohl zusammengehören.
Yvonne Adamek ist u.a. Redakteurin des hygge-Magazins von Gruner und Jahr, Podcasterin und Autorin. Nicht nur bei der Zeitschrift „Flow“ und von „Mindful Money“, sondern auch von „Träumen vom Landleben. Was uns mit der Natur verbindet“.
Ich freue mich, dass sie Brösels Bücherregal für ein Interview zu ihrem neuesten Werk zur Verfügung stand. Lass Dich mitreißen, denn Geld und Finanzen sind alles andere als trockener Tobak:
„Mindful Money. Mein Eintragbuch für mehr Selbstvertrauen in finanziellen Fragen“
- FLOW Eintragbuch
- Autorin: Yvonne Adamek
- Erscheinungsdatum & Seiten: 01.03.2021 / 128 Seiten
- Erschienen bei arsEdition „Mindful Money“ + Leseprobe
Buch bei amazon bestellen - Format: Softcover, Preis: 14,00 €, ISBN: 978-3-8458-4070-3
1. Du moderierst den Hygge-Podcast „Ideen für eine bessere Welt“. Wann und wie kam Deine Leidenschaft für bewusstes Leben und achtsame Themen auf?
Es gibt kein konkretes Ereignis, an dem ich diese Entwicklung festmachen kann. Es war eher eine Entwicklung. Ich habe mich schon als Jugendliche sehr für soziale Themen und auch Tierwohl interessiert. Ich lebe zum Beispiel schon lange vegetarisch. Außerdem bin ich in meinem Elternhaus mit dem Bewusstsein aufgewachsen, dass wir mit unseren Ressourcen schonend umgehen müssen.
Über die Jahre hat sich all das zusammen mit den Nachrichten, die man täglich so liest, und den Menschen, denen man im Leben so begegnet, immer weiter gefestigt. Außerdem möchte ich meinen Kindern eine gute Welt hinterlassen. Ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist, aber ich finde, man sollte es auf jeden Fall versuchen.
Ich freue mich deshalb sehr, dass ich mit dem Podcast und auch meiner Arbeit beim Hygge Magazin neue Denkanstöße in diese Richtung vermitteln kann. Wer weiß, vielleicht fruchtet ja die ein oder andere Idee bei meinen Hörer:innen und Leser:innen.
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2. Achtsamkeit & Finanzen sind im ersten Hinblick völlig verschiedene Dinge. Wie kamst Du zu dem Schluss, dass beide Aspekte letztlich doch zusammenpassen?
Ich glaube, dass es ab einer gewissen Einkommensgrenze gar nicht so wichtig ist, wie viel Geld man eigentlich zur Verfügung hat, sondern mehr, welche Einstellung man dazu hat. Natürlich muss das Einkommen zur Erfüllung gewisser Grundbedürfnisse reichen. Wenn das nicht der Fall ist, helfen mir sicher auch keine Achtsamkeitsübungen dabei, satt zu werden oder meine Miete zu bezahlen. Aber darüber hinaus ist Reichtum meines Erachtens relativ.
Viel wichtiger finde ich die Frage, wofür ich Geld eigentlich in meinem Leben brauche. Was ist mir wichtig? Welche Ziele verfolge ich? Oft glauben wir ja einfach nur, dass Geld der Schlüssel ist, weil wir das in unserer kapitalistisch geprägten Gesellschaft so gelernt haben. Um mich von diesen Glaubenssätzen zu distanzieren, und mir diese Fragen ehrlich zu beantworten, kann die Achtsamkeitspraxis sehr hilfreich sein. Es gibt da so viele gute Übungen, die mir helfen, meine eigenen Bedürfnisse zu verstehen.
In meinem Buch habe ich die aufgenommen, die mir selbst sehr geholfen haben zu erkennen, was mir wichtig im Leben ist. Seitdem fällt es mir deutlich leichter, bewusster zu konsumieren und das Geld, das mir zu Verfügung steht, sinnvoll zu nutzen und auch für das zu sparen, was ich eigentlich viel lieber will als das schicke Shirt oder die nette Hose.
3. Gab es ein bestimmtes Ereignis, dass Du das Eintragebuch „Mindful Money“ unbedingt schreiben wolltest?
Nein. Ähnlich wie ich es auch schon beim Thema Nachhaltigkeit beschrieben habe, hat sich mein Interesse an dem Thema langsam entwickelt. Durch meine Arbeit für die Zeitschrift Flow hat sich dann alles zusammengefügt.
4. Hast Du ein persönliches Lieblingskapitel in „Mindful Money“ und wenn ja, welches?
Alle Kapitel bauen ja aufeinander auf. Da ist es schwer, mir ein Lieblingskapitel auszusuchen. Da aber am Anfang von allem immer die Erkenntnis steht, ist das erste Kapitel, in dem es darum geht, herauszufinden, was einen glücklich macht, und was uns daran hindert, das zu erreichen, mit am wichtigsten. Ich hatte selbst beim Recherchieren und Schreiben so einige AHA-Momente. Allerdings ging mir das auch beim Nachdenken über die alternativen Geldquellen, dem Brief an mich selbst und das Geldtagebuch so. Also, so richtig festlegen möchte ich mich nicht.
5. Wie hältst Du Dich selbst bei finanziellen Themen auf dem Laufenden?
Ich habe glücklicherweise eine gute Freundin, die als Finanzberaterin arbeitet. Die lasse ich ab und zu über meine Versicherungen gucken. Außerdem höre ich regelmäßige den Finanzpodcast meiner Brigitte-Kollegin Anissa Brinkhoff „What the Finance“.
6. Welcher Gedanke rund um Dein Buch „Mindful Money“ bereitet Dir am meisten Freude?
Dass es nicht das Geld an sich ist, dass uns reich macht, sondern unsere Einstellung dazu. Ich hoffe, dass dieser Gedanke auch Menschen, die finanziell nicht so gut aufgestellt sind, helfen kann, ihre Situation anzunehmen und dann mit neuer Energie gezielt die Möglichkeiten auszuschöpfen, die sich ihnen bieten.
7. Wenn Du jeder/jedem Leser*in Deines Buches eine Frage stellen könntest, welche wären es?
- Was macht dich reich?
- Wovon träumst du?
- Was möchtest du in deinem Leben erreichen und welche Rolle spielt Geld dabei eigentlich wirklich?
- Was brauchst du wirklich?
Vielen lieben Dank für Deine Zeit und das Interview, Yvonne!
Meine Meinung zum Buch „Mindful Money“:
Schon sehr lange finde ich es wichtig, dass sich beim Thema Geld Frauen und auch meine Freundinnen nicht wegducken. Es kümmern sich doch „die Männer“ drum?! Allein ob es um gleichberechtigte Bezahlung (um die es in Mindful Money an sich nicht geht, was ich an dieser Stelle aber gern erwähnt haben möchte), gibt es generell noch viel Nachholbedarf. Warum nicht bei den Basics, dem eigenen Mindset zum Thema Finanzen, anfangen?
Der bekannte Wohlfühlstil des Magazins Flow hilft allein optisch, dass man gern mit dem Eintragbuch arbeitet. Und das ist doch schon mal die halbe Miete, oder? Die einzelnen Kapitel sind aufeinander aufgebaut, sodass man sich nicht gleich erschlagen fühlt und auch gern die Zeit und Muse nimmt, das scheinbar trockene Thema Geld anzupacken. Wie stehe ich eigentlich dazu oder musste ich mir schon eingestehen, dass ich mit dem finanziellen Themen so meine Probleme habe?
Das Buch mit der Softcover-Bindung ist wirklich äußerst schön und beinhaltet auch akute Tipps zum Umsetzen. Und wenn Du – wie ich – eine Schwäche für Lesebändchen hast, kommst Du außerdem auf Deine Kosten.
Kurzum, das Eintragbuch Mindful Money ist ein klarer Unterstützer für alle, die ihr Denken und Tun rund ums Thema Geld bewusst wahrnehmen möchten. Mit der Hilfe von Yvonne Adamek bekommst Du simple aber hilfreiche Tipps an die Hand, wie Du umdenken kannst und mit allgegenwärtigen Finanzthemen zukünftig positiver umgehen lernst. Kurz gesagt: Dein Eintragbuch für mehr Selbstvertrauen in finanziellen Fragen.
Das Buch „Mindful Money“ & weitere Bücher von Yvonne Adamek:
Buch „Mindful Money“ bei amazon bestellen
3 Kommentare
Danke für deinen interessanten und niveauvollen Artikel. Das Interview ist sehr spannend und das Buch „Mindful Money“ von Yvonne Adamek ist wirklich lesenswert. Macht weiter so und informiert die Menschen über interessante Literatur.
Vielen Dank für die Buch Tipps werde mir mal einige davon anschauen.
Lg Alisa
Sehr gelungenes Interview;)