Es liegt an mir, nicht an Dir, liebes Mängelexemplar!

Erst heute streifte ich wieder durch die Buchhandlung und mir begegnete ein riesengroßer Mängelexemplar-Wühltisch. Bücher, die oft für die Hälfte reduziert oder sogar für weniger als den Originalpreis zu haben sind.

In den meisten Fällen sind es relativ alte Bücher, die sich als neupreisiges Buch nicht mehr verkaufen und mit Knicken und Kratzern einen Makel verpasst bekommen (hast Du Dich noch nie gewundert, weshalb diese 3 klassischen Krallenabdrücke auf der Rückseite so identisch aussehen? – Nein, eine Katze, die den ganzen Tag da sitzt und sich an den Büchern abrackert ist es nicht!), oder aufgrund von unschöner Handhabung der Kundschaft bereits etwas lädiert aussehen und nicht mehr als „neu“ verkauft werden können. Weitere Gründe, wie ein Buch zum Mängelexemplar werden kann, dürfen gerne in die Kommentare.

Nichtsdestotrotz gibt es hin und wieder auch echte Überraschungen in den „ME-Wühltischen“, es strahlt Dir ein recht aktueller oder sogar Wunschlisten-Titel entgegen und als Buchliebhaber nennt man solche Begegnungen auch ganz melancholisch Schicksalsbegegnungen. Da ist die Mitnahme quasi bereits beim in die Hand nehmen besiegelt. Nicht der Rede wert. Selbstverständlich. Heißer Scheiß.

Erfolgserlebnis „Yeah, Schnäppchen gemacht!“ und so.

In den letzten Jahren musste ich als Hardcore-Bücherkäuferin jedoch ebenso feststellen, dass sich diese Mängelexemplare nicht nur extrem leicht mitnehmen lassen, sondern auch umso besser im Regal verstauben, denn: ich lese sie meistens nicht! So hart es klingt, aber mir fehlt im Gegensatz zu einem neupreisigem und teureren Buch die Wertschätzung. Und ja, ich frage mich schon lange: Was ist nicht in Ordnung mit mir?! Der Inhalt ist der gleiche, denn Mängelexemplar hin oder her, Seiten fehlen ja meist nie. Auch die Cover sind meist unbeschädigt und es ist oft nur der Stempel am unteren/oberen Buchschnitt oder der bekannte Kratzer auf der Rückseite, der mir zeigt: Du hast einen „Missstand“ in Deiner Hand??!

Wo ich beim Thema wäre, weshalb ich sie dann überhaupt mitnehme, wenn ich sie doch gar nicht lese? Hier kommt die kleine Büchernerd-Sammler-Brösel ins Spiel, die es besser findet, wenn man Dinge lieber besitzt, als sie nur zu wollen. Erfolgserlebnis „Yeah, Schnäppchen gemacht!“ und so.

Geht es nur mir so? Habe ich in meinem tiefsten innern Mitleid mit bemängelten Büchern, weshalb ich doch so oft schwach werde? Gib ihnen ein Zuhause, brav’s Madl? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

Um nochmal auf den Anfang dieses Beitrags einzugehen: Ich habe bei besagtem Mängelexemplar-Wühltisch heute ein Buch für 1 € mitgenommen und es klingt wirklich gut. Ich habe es schon mal auf die „Werde-ich-garantiert-ganz-bald-lesen“-Warteschlange in mein Regal gestellt…

Es liegt an mir, nicht an Dir, liebes Mängelexemplar!
Deine Brösel


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Dein Kommentar:

31 Kommentare

  • Antworten Kitsune Samstag, 18. März 2017 um 23:42

    Huhu! Mir geht es auch oft so und ich glaube es liegt daran:

    Man kann nicht alle Bücher haben, die einem gefallen. Aber die, die es unbedingt sein müssen, kauft man. Dann gibt es halt noch die immer länger werdende Wunschliste und irgendwann steht man vor so einem Grabbeltisch und sieht ein, zwei oder sogar mehr der Bücher, die schon seit Ewigkeiten auf der Wunschliste sind. Man denkt sich yeah, was für ein Glückstreffer (wie du bereits geschrieben hast) und nimmt es oder sie mit. Und dann kommen sie nach Hause neben den SuB, der einen schon mehrfach überragt. Auf dem liegen aber die Bücher, die auf jeden Fall bald und demnächst gelesen werden wollen. Und die Schnäppchen? Das sind die Bücher, die auf der vorletzten Seite der Wunschliste gestanden haben. Bücher, die man zwar eigentlich irgendwann mal lesen wollte, aber dann doch nie so der Reißer waren, dass man sie sich regulär gekauft hat. Deswegen kaufe ich bei solchen Tischen, bei Arvelle und so weiter auch nur noch Bücher, die ich auf jeden Fall „bald“ lesen und will nicht welche, die ich „irgendwann mal gut fand und in ferner Zukunft vielleicht“ mal lesen will. Ich hoffe, man versteht mein Geschreibsel. :D

    Liebe Grüße,
    Denise

    • Antworten Bröselchen Samstag, 18. März 2017 um 23:43

      Liebe Kitsune,
      vielen Dank für Dein Feedback, das macht absolut Sinn und klingt für mich einleuchtend. Da fühl ich mich gleich nicht mehr so alleine.
      Ganz liebe Grüße und schönen Abend,
      Deine Brösel

  • Antworten Giselas Bücher Samstag, 18. März 2017 um 23:42

    Hahahaha Bröselchen

    Du schreibst mir aus der Seele. Ich mag auch lieber Bücher, die ganz gepflegt in den Regalen stehen. Es handelt sich schließlich um Exemplare, die man nicht zum Abschuss freigegeben hat.
    Auch ich habe sämtliche ME im Regal, die regelmäßig entstaubt werden. Ob da Seiten fehlen? Weiß ich nicht! Hab noch nicht nachgeguckt. :-)))
    Manchmal kaufe ich ein paar von den Stiefkindern und verlose sie auf meinem Blog.
    Wenn ich in einen Buchladen gehe, mag ich ganz gepflegt einkaufen. Für Ramsch bin ich nicht zu haben. Wühlen tu ich jedoch schon an besagten Tischen. Ich habe auch schon Bücher entdeckt, die ganz billig am Wühltisch lagen, und genau die gleichen Schmöker im Regal zum regulären Preis.
    Geben wir doch einfach den ME eine Chance! Hat man sich doch soviel Mühe mit den Kratzern gegeben. Wenn nicht sogar eine Kratzermaschine angeschafft wurde, weil sich die Mädels im Laden geweigert haben, ihre Fingernägel zu benutzen. :-)))

    Ein schöner, wahrer und lustiger Beitrag von dir.
    Liebe Grüße,
    Gisela

    • Antworten Bröselchen Samstag, 18. März 2017 um 23:46

      Liebe Gisela,
      vielen lieben Dank, es freut mich sehr, dass Dich der Beitrag unterhalten konnte – und dass ich nicht gar großen Stuss erzählt habe ;-) Ich bin auch der Meinung, dass ich allein wegen dieses Beitrags ganz bald ein Mängelexemplar in die Hand nehmen sollte. Wahrscheinlich ist es granatig-gut und ich beiß mir in den Popo, weshalb ich es nicht früher gelesen habe. Rache des Schicksals.
      Alles Liebe und schönes Restwochenende,
      Deine Brösel

  • Antworten Nana Sonntag, 19. März 2017 um 0:01

    Phew, gute Frage. Ich tendiere auch ganz stark dazu, bei Wühltischen bis auf den Grund zu graben, um rettenswerte Bücher vor ihrem Mich-will-niemand-Schicksal zu retten. Buchbloggerin in glänzender Rüstung, sozusagen. Ich glaube aber eigentlich nicht, dass meine Wertschätzung darunter leidet, dass ein Buch einen Makel hat. Vielmehr glaube ich, ist die Tatsache, dass das ein oder andere Mängelexemplar (nicht alle!) in meinem Regal verstaubt, dem Umstand geschuldet ist, dass man für €1,50 auch mal ein Buch mitnimmt, das eben nicht gaaanz oben auf der Wunschliste steht. :D … Deshalb auch an mich der Vorsatz: Mal wirklich nur die Bücher zu kaufen, die mir Herzklopfen bescheren. :-)

    Ein toller Beitrag, liebes Bröselchen!
    Liebste Grüße aus Krakau,
    Deine Nana

  • Antworten Neni Sonntag, 19. März 2017 um 8:28

    Ich bin da ganz anders.
    Aber ich kaufe mir sogar 80% meiner Bücher reduziert bzw. gebraucht und da habe ich alle gleich gern und lese was mir gerade mein Kopf so vorgibt und lernen möchte.

  • Antworten Binzis Bücher Sonntag, 19. März 2017 um 9:31

    Also ich kaufe und lese sehr gerne Mängelexemplare – einfach, um Geld zu sparen. Ich bestelle auch hin und wieder gebraucht bei ReBuy oder medimops und ich bevorzuge nicht die neu gekauften Bücher. Mir geht es da nur um den Inhalt. :)

  • Antworten Orki Sonntag, 19. März 2017 um 10:01

    Hab erst gestern zwei mitgenommen :D. Aber bei mir landen auch Neuerscheinung frisch ab Presse auf dem Nicht-Gelesen-Stapel und verstauben ein Jahr oder länger. Oder das Joghurt im Kühlschrank, das vor zwei Wochen im Kühlregal totalen Heisshunger gemacht hat und an das ich jetzt irgendwie überhaupt nicht mehr denke… ich glaube das ist so die Natur des Jägers und Sammlers. ;) Erstmal haben. Ich liebe Bücherwühltische!

  • Antworten Fräulein Julia Sonntag, 19. März 2017 um 10:44

    Als Buchhändlertochter hat mir mein Vater regelmässig Mängelexemplare mitgebracht und ich hatte damit nie ein Problem – aber wohl auch keine besondere Wertschätzung dafür. Jetzt wo du es ansprichst, fällt mir mein Umgang mit dieser Sorte Buch auf: Ich kaufe sie durchaus gerne, aber in der Tat haben sie die Tendenz, im Bücherregal zu verstauben, ein bisschen schämen sie sich offenbar für den dicken Stempel auf der Unterseite. Etwas anders sieht das übrigens mit Büchern vom Flohmarkt aus, die gliedern sich hier super ein!
    Da muss ich jetzt gleich noch ein bisschen drüber nachdenken… ;)

  • Antworten Maggie Sonntag, 19. März 2017 um 11:01

    Liebe Dani,
    ich find deinen Beitrag auch sehr unterhaltsam! Ich für meinen Teil lieeeebe riesengroße Mängelexemplar-Wühltische!! Wobei ich gestehe, meist nur die Titel mitzunehmen, die nicht total verhunzt sind, sondern wirklich nur oben oder unten diesen Stempel bzw. hinten den Katzenkratzer haben, so was kann man im Regal ja ganz gut verstecken ;-) Ich hab schon einige Wunschlisten-Titel auf solchen Wühltischen ergattert, bzw. mir bislang unbekannte Titel oder Autoren mitgenommen, weil ich dachte „Hey, das klingt gut, und für 2,99 kannst du ja jetzt nicht sooo viel falsch machen.“ Da bin ich dann oft sehr positiv überrascht worden. Klar hopst meist das neue Buch, auf dessen Erscheinungstermin man hingefiebert hat, zuerst auf den Nachttisch, aber ich lese eh immer mehrere Bücher parallel, da kommen also auch die Mängelexemplare regelmäßig zu ihrem Recht ;-)
    Wir könnten allerdings mal eine Instagram-Challenge zum Thema ‚Lesen von Mängelexemplaren‘ ins Leben rufen. Wie wär’s mit #mutzummängelexemplar ? :-D
    Schönen Sonntag, Maggie

  • Antworten Let 'em eat books Sonntag, 19. März 2017 um 11:38

    Huhu Bröselchen,

    mir geht es da etwas anders. Ich schäme mich eher, weil ich so viele Mängelexemplare oder gebrauchte Bücher kaufe und lese, weil ich weiß, dass der Autor dann weniger oder gar nichts durch mich verdient und da ja Arbeit drin steckt.
    Aber andererseits …? Ich bin selbst durch meine Schwerbehinderung eine Art Mängelexemplar, das kaum einer will und irgendwie, so lächerlich es klingt, fühlt es sich wie eine Solidarisierung an, gerade diesen Büchern ein Heim zu geben.

    Ich muss aber zugeben, dass ich es bei meiner Masterarbeit anders gehandhabt habe. Ich musste unter anderem den Zustand eines Buches in den offenen Bücherregalen bewerten und bei einer Skala von 1 bis 5, wobei 5 sehr gut war, war ein Mängelexemplar ohne andere Einschränkungen für mich immer einen Punkt schlechter, weil eben für die Entnehmer vermutlich weniger attraktiv.

    LG
    Taaya von Let ‚em eat books

  • Antworten Janna | KeJas-BlogBuch Sonntag, 19. März 2017 um 13:42

    *lach* – hattest du nicht erst einen Beitrag in dem es genau um ein gegensätzliches Vorhaben ging? Aussortieren und nicht horten?! Tja, ich glaube besonders bei den ‚Buchnerds‘ ist Vorhaben & Umsetzung zweierlei Paar hihi

    Also ich kaufe auch oft Mängelexemplare – sonst könnte ich meinem Hobby auch schlecht nachgehen, wenn ich immer nur den Vollpreis zahle, das wäre finanziell einfach nicht machbar, bei der Vielzahl an Büchern die bei mir einziehen. Jedoch lese ich sie dann auch ;) Aber ich muss gestehen das ich bereits gebrauchte Bücher am liebsten kaufe & lese – nun werden viele Buchverrückte wahrscheinlich kreischen, aber ich mag abgenutzte Bücher, zerlesene (keine völlig zerfledderten Bücher, aber eben so, das man sehen kann das sie mehrfach gelesen wurden) – woran das liegt kann ich jedoch nicht sagen.

    Na dann bin ich mal gespannt, wann und OB du dein neues Mängelexemplar liest ;)

    Liebe Grüße
    Janna

  • Antworten Marie Sonntag, 19. März 2017 um 14:03

    Hallo liebes Bröselchen,

    ehrlich gesagt kenne ich das Problem. Es ist mir bisher nie so richtig bewusst gewesen, aber du hast recht: meistens lese ich lieber die frischduftenden, neuen Bücher, für die ich den Originalpreis bezahlt habe. Es ist nicht so, dass ich Mängelexemplare oder gebrauchte Bücher nie lesen würde, aber tatsächlich greife ich immer lieber zum „neuen“ Buch.

    Ich glaube aber auch (wie die liebe Nana), dass man ein Mängelexemplar auch mal mitnimmt, obwohl es nicht so weit oben auf der Prioritätenliste steht, wenn es eben nur ein paar Euros kostet und somit der Wunsch, das Buch zu lesen, gar nicht mal so sehr ausgeprägt ist. Man muss vielleicht vorher wirklich drei Mal überlegen, ob man dieses Buch unbedingt braucht – auch wenn es nur 1€ kostet. Dass das schwer ist, weiß ich aber selber :D Ich kann an sowas auch nur sehr sehr schwer vorbeigehen!

    Ein toll geschriebener Post – tolle Idee!

    Ich wünsche dir einen wundervollen Sonntag,
    Marie

  • Antworten Ute Sonntag, 19. März 2017 um 14:17

    Hallo Bröselchen,
    diese Kisten oder Tische mit den Mängelexemplaren ziehen mich auch immer magisch an. Und ich sortiere meist den ganzen Tisch um, bei dem Versuch, etwas zu finden ;-) Ich nehme jedoch meist Bücher mit, die mich irgendwie mal interessiert haben, weil ich von ihnen Gutes gehört oder gelesen habe. Allerdings sollten sie bis auf den Stempel oder die „Katzenkratzer“ sehr gut aussehen.
    Klar, liegen einige davon auch noch auf meinem SuB, aber da liegen auch Bücher, die ich neu gekauft habe, weil ich sie ja „unbedingt“ gleich lesen wollte. Jedoch bin ich mir ganz sicher: Irgendwann kommt die Zeit, da werden sie alle gelesen!
    Dir einen schönen Sonntag und gute Genesung – Ute

  • Antworten [WFEW] Was für eine Woche #11 – Let 'em eat books Sonntag, 19. März 2017 um 16:01

    […] dann habe ich noch Brösels Gedanken über den Wert und Reiz von Mängelexemplaren gefunden. (Ich sollte wirklich ein Blogroll – […]

  • Antworten Stefanie Sonntag, 19. März 2017 um 17:01

    Ich habe erst am Freitag wieder 2 ME im Hugendubel mitgenommen. Eines davon lese ich gerade! Aber oft ging es mir schon wie Dir. Deshalb habe ich mir abgewöhnt „auf Vorrat“ zu kaufen und ich habe meinen SuB drastisch reduziert. Jetzt hinterfrage ich bei jedem Wühltisch ganz genau ob ich das Buch unbedingt brauche und demnächst gerne lesen möchte. Lautet die Antwort nein lege ich ganz oft die Bücher wieder weg.

  • Antworten Sabrina Sonntag, 19. März 2017 um 17:20

    Ich kaufe selten ME´s, wenn dann lese ich sie auch, genauso mein Freund. Ich schätze die Bücher genauso. Aber vielleicht liegt es daran, dass ich als Kind selten neue Bücher hatte, wir haben immer aufem Flohmarkt Bücher gekauft. Es war immer sehr toll, die alten verstaubten Kisten durchzusehen und Schnäppchen zu finden :D
    Daher schätze ich diese noch heute.

    Dafür bleiben bei mir eher die hochpreisigen im Regal stehen, ungelesen, aber eher aus dem Grund, dass ich immer weiß „sollte es keine Bücher mehr geben, ich habe noch genug“ :D

  • Antworten Jasmin Sonntag, 19. März 2017 um 18:47

    Neine liebe Brösel,

    das geht nicht nur dir so. *lach* Auch bei mir verstauben diese tollen Schnäppchen meistens. Auch wenn es mal mein absolutes Wunschbuch war und ich dann so happy bin, es als Schnäppchen erstanden zu haben, kaum bin ich zu Hause landet es im Regal und da bleibt es meistens auch. Aber warum das so ist, kann ich auch nicht erklären..

    Jasmin

  • Antworten Sebastian Sonntag, 19. März 2017 um 18:57

    Ich habe früher auch oft fleißig an Wühltischen oder Taschenbuchwochen zugeschlagen, mir das in den letzten Jahren aber ehrlich gesagt weitestgehend abgewöhnt.

    Zum einen bin ich bei Büchern schon etwas pingelig und bekomme bei durchgebogenen Buchrücken oder Knicken direkt körperliche Schmerzen, sodass ich eigentlich nur zu Mängelexemplaren greife (bzw. gegriffen habe), die maximal den schwarzen Strich an der unteren Buchkante aufweisen oder den Mängelexemplarstempel haben – wenn ich ein richtiges Schnäppchen machen kann stört mich das wirklich nur sehr bedingt.

    Zum anderen habe ich mir aber auch grundsätzlich angewöhnt, nur Bücher von meinen Wunschlisten zu kaufen und mich zu weniger Spontankäufen hinreißen zu lassen, weil gerade viele dieser Schnäppchenkäufen bei mir oft zu SUB-Leichen verkommen. Das hat eigentlich nichts mit dem nicht ganz makellosen Zustand der Bücher zu tun, sondern vielmehr damit, dass ich diese einfach nicht unbedingt lesen will/muss. Ich hatte bei den Schnäppchen zwar schon einige positive Überraschungen dabei, wirklich umgehauen hat mich von den Büchern aber noch keines.

    Außerdem wühle ich mich wirklich nur sehr ungern durch in Kisten gepresste Bücher, ich hab’s einfach lieber wenn die Bücher schön ordentlich im Regal stehen und ich mir die Cover angucken kann. Alleine deshalb üben Mängelexemplar-Kisten auf mich schon einen eher geringen Reiz aus :D

  • Antworten Steffi Sonntag, 19. März 2017 um 19:58

    Hey Bröselchen,
    für mich ist Buch Buch. Egal was es gekostet hat oder ob es vielleicht ein Kratzer (oder 3) auf dem Rücken hat. Deswegen wühle ich gerne einen Wühltisch durch. Ich habe bisher auch immer schöne Schätze gefunden. Und wenn es ein Buch aus einer Reihe ist, die ich noch nicht komplett habe oder ein Buch, das schon lange auf meiner WuLi liegt. Ich habe auch schon Bücher mitgenommen, weil das Cover so schön war und der Klappentext sich toll anhörte. Ich lese diese Bücher aber auch! Ich nehme die Bücher mit, weil ich sie ja lesen möchte und nicht, weil sie in meinem Bücherregal toll aussehen.
    Mein SuB ist eh nicht so hoch und ich lese echt viel…

    Ich finde, es geht eher darum, dass man bewusster kaufen sollte. Egal, was das Buch gekostet hat.

    Wenn ich deinen Beitrag falsch verstanden habe, dann sorry! :D

    Ich wünsche dir einen tollen Restsonntag!

    Ganz lieben Gruß
    Steffi

  • Antworten Elli Sonntag, 19. März 2017 um 20:09

    Hi,
    achja, immer das Pro & Contra der Mängelexemplare. :D
    Ganz früher habe ich von solchen Tischen tatsächlich Bücher mitgenommen, die ich nicht kannte. Meistens liegen da aber auch eher nicht so tolle Bücher rum, auch wenn sie sehr interessant klingen, das habe ich dann irgendwann gemerkt. Mittlerweile kaufe ich nur noch die, die tatsächlich auch auf meiner Wunschliste stehen. Die lese ich dann auch wirklich, da es für mich keinen Unterschied macht, ob da nun Mängelexemplar drauf steht oder nicht. Ich freue mich dann über das Schnäppchen und das Schicksal, das Buch endlich von der Liste zu befreien.
    Was manchmal beim Lesen nervt sind die Kratzer im Rücken, die sind ja aber auch nicht bei allen Büchern da.

  • Antworten Ramona Sonntag, 19. März 2017 um 21:35

    Liebe Dani,

    ich kann dein Worte so gut nachvollziehen! :)
    Mängelexemplare lassen sich unglaublich leicht mitnehmen. Früher habe ich beinahe wahllos alles mitgenommen, was sich auch nur annähernd so angehört hat als könnte es mir gefallen.
    Gelesen habe ich davon dann meistens nichts. Da geht es mir wie dir.
    Heutzutage stöbere ich zwar hin und wieder noch bei den Mängelexemplaren, aber meistens gehe ich daran vorbei.

    Wenn ich stöbere, entsteht meist ein kleiner Haufen und am Ende lasse ich ihn dann sehr präsent liegen. So kommen andere Menschen in den Genuss schöner Bücher, weil sie ihnen quasi gleich ins Auge springen… ;)
    Aber ein ME gekauft – das ist schon ewig her.

    Eigentlich ein wirklich komisches Phänomen.

    Liebe Grüße
    Ramona

  • Antworten Verena Sonntag, 19. März 2017 um 21:50

    Ich überlege gerade, welches Mängelexemplar ich zuletzt gekauft habe. Es war irgendein Strickbuch, glaube ich… Aber wo habe ich das hingelegt? Verstaubt wohl in irgendeiner Ecke.
    Zwar klingen die Preise immer so verlockend, aber letztendlich finde ich nie etwas bei den Mängelexemplaren. Entweder sind das irgendwelche veralteten Computerbücher oder uninteressante Romane, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Ist dann doch mal etwas dabei, dann ist es wohl eher Zufall – oder eben eine Schicksalsbegegnung.

  • Antworten Dirk Eickenhorst Sonntag, 19. März 2017 um 23:09

    Wow, das Schnäppchen-Gefühl kenn ich! Gerade letzte Woche habe ich mich an so einem Mängelexemplare-Wühltisch ausgetobt. Ich schreibe gerade fleißig an einem Thriller und brauche deshalb gerade bergeweise Input „für die richtige Stimmung“. Für gerade mal knapp drei Euro fuffzig je Buch gabs dort altes und neues Krimifutter aus aller Herren Länder: Erik Axl Sund: Schattenschrei (2014), Stieg Larsson: Verblendung (Auflage 08/2015), Amanda Hellberg: Abschiedskuss (2013), Michael Tsokos: Zersetzt (2016!) und Cody McFadyen: Das Böse in uns/Ausgelöscht (Doppelband, 2010). Alle neuwertig mit dem berühmten „Kratzer“ auf dem Rücken.

    Allerdings lese ich die „Rückseitenbekratzten und Blocktätowierten“ tatsächlich und wertschätze sie nicht geringer als ihre sündhaft teuren Geschwister im Buchhändlerregal. Ich nehme diese Verstoßenen gern bei mir auf und schenke ihnen die Aufmerksamkeit, die ihr Urheber Ihnen zugedacht hat. Vielleicht liegts am Alter? Ich bin mittlerweile 48 Jahre alt und selbst schon ein Mängelexemplar … Oder daran, dass ich selbst schreibe? Bücher haben so was „heiliges“ …

  • Antworten lesenslust Montag, 20. März 2017 um 10:31

    Huhu Bröselchen,

    bei mir verhält sich das tatsächlich ähnlich, ist aber ein bisschen vom Titel abhängig. Ist irgendwo ein Wühltisch, bin ich definitiv die nächsten Stunden damit beschäftigt, mich durchzuwühlen. Meist finde ich auch 2-3 Bücher, die ich dann erlöse und mit nach Hause nehme. Ich habe dabei schon großartige Schätze entdeckt, die ich bereits seit Jahren lesen wollte und dann tatsächlich auch direkt gelesen habe. Manchmal entdecke ich aber auch unbekannte Romane, die mich auf Anhieb ansprechen, dann aber leider ähnlich wie bei dir im Regal verstauben, obwohl es sich sicher lohnt, sie zu lesen. Warum das so ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht, weil die Menge an Büchern im Regal so groß ist und sich immer irgendwie was anderes in die Hände schmeißt!?

    Der Mängelexemplar-Stempel stört mich beim Lesen herzlich wenig, spätestens aber beim Fotografieren oder ins Regal einräumen störe ich mich daran. Mir gefällt das „Außenseiter-Branding“ irgendwie nicht, wo es doch meist im ollen Grünton ist. Manchmal wiederum finde ich Bücher, die als Mängelexemplar verkauft werden und sich noch in der Original verschweißten Verpackung befinden. Da sieht man später quasi gar nicht mehr, dass ich es als Mängelexemplar erworben habe.

    Ich wünsch dir eine schöne lesereiche Woche. Wie war das gleich mit der Leipziger Buchmesse? Sehen wir uns da?

    Drück dich, Steffi

  • Antworten Alexandra | Der Bücherwahnsinn Montag, 20. März 2017 um 16:20

    Hi Bröselnden,

    ich kaufe auch immer wieder Mängelexemplare, aber nur solche die ich auch wirklich eh schon haben wollte. Nur weil jetzt ein Buch günstiger ist, kommt’s noch lange nicht mit nach Hause. Und darum werden die bei mir auch immer gelesen, auch wenn sie schon mal ne Zeitlang auf dm SuB rum liegen. Ich bin da nicht sooo heikel. Solange ein Buch nicht ausschaut als hätte es ne Kuh schon mal gegessen kommt es mit. Wenn es denn so günstig ist. Kramer? Die kann auch bei Büchern in der Buchhandlung geben. Solange s nicht wirklich schmutzig ist, oder seien eingerissen oder sonst wie zerknittert.

    Wären die Mängelexemplare so günstig wie bei euch, würde ich vielleicht auch mal noch andere Bücher mitnehmen, solche die mich zwar neugierig mache ich aber noch nicht auf dem Radar hatte oder den Autor mir unbekannt ist. Wer weiss, aber bis jetzt war das nie der Fall.

    Liebe Grüsse ;)
    Alexandra

  • Antworten monerl Donnerstag, 23. März 2017 um 11:28

    Moin, moin,

    das ist ein lustiger Bericht! Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, da ich zwischen meinen Neuen, Geschenkten, Gebrauchten und Mängelexemplaren keinen Unterschied mache. Ich LIEBE sie alle gleich! Einzig tun mir die ME´s leid, wenn sie so furchtbar hart bestraft wurden und hinten bis zu 15 Seiten eingeratscht worden sind. Dann leide ich etwas und frage mich, warum man ihnen so große Narben zufügen musste? Sie finden den Weg in meine RuBs und werden erlöst, nach Lust und Laune. Ich wundere mich immer wieder, welches Buch ein ME ist und welches nicht. Meistens stelle ich das erst fest, wenn ich es verschenken oder vertauschen möchte und sie dann abgelehnt werden, da sie halt nicht Makellos sind. Dann streichle ich sie und rede ihnen zu, dass der Richtige sich auch noch melden würde…

    GlG vom monerl

  • Antworten tina Sonntag, 26. März 2017 um 21:59

    kenne ich leider auch! und es ist bei mir genau das – weniger wertschätzung! da hätte ich auch mal ein zaubermittel gegen….

    • Antworten Bröselchen Freitag, 31. März 2017 um 19:41

      Liebe Tina,
      so schlimm sich das anhört, aber leider kann ich es mir nur so erklären. Ich kaufe ja gar nicht so viele ME’s, weil ich eigentlich weiß, dass sie eher nicht gelesen werden. Ich geb Dir Bescheid, wenn ich ein Wundermittel gefunden habe! :-)
      Alles Liebe,
      Brösel

  • Antworten Myriam Donnerstag, 11. Mai 2017 um 9:02

    Jetzt wo du es sagst, stimmt! Ich nehme auch immer wieder Mängelexemplare mit und dann verstauben sie. Am liebsten kaufe ich Reiseliteratur.

  • Antworten Schmuckfedern vom 09.04.17 - Eine Linksammlung | #12 | Kielfeder Freitag, 15. Dezember 2017 um 23:12

    […] interessante Beiträge zum Lesen. Brösel von Brösels Bücherregal hat vor einiger Zeit über Mängelexemplare geschrieben. Es liege an ihr, nicht am Mängelexemplar, sagt sie. Was genau das bedeutet, das […]