Atlantik Verlag (HoCa Hamburg) | 160 Seiten | ISBN: 978-3-455-65014-3 | Taschenbuch | 9,99 € |
eBook | 15,99 € | Zur Verlagsseite des Buches | Leseprobe |
Der Autor Benjamin Lebert schrieb mit „Im Winter sein Herz“ seinen fünften Roman. Er erzählt die Geschichte von Menschen, die sich beim ersten Schneefall in ihre Häuser zurückziehen um Winterschlaf wie Tiere zu halten. Robert, Annina und Kudowski möchten jedoch Richtung Süden. Die Fahrt durch den Winter wird zu einer Reise, auf der jeder seine eigenen Geschichten und Geheimnisse mit sich führt und in der jeder aus anderen Gründen versucht, der Kälte zu trotzen.
Jede Seite ist so zart verfasst wie Schneeflocken, die langsam gen Erde segeln. So poetisch schön geschrieben, dass beim erstmaligen Lesen gar nicht jeder Satz richtig interpretiert werden kann. Was allerdings zählt, ist die Freundschaft, die sich zwischen den Dreien entwickelt. Und die ist durch die Kälte absolut spürbar. Ich bin begeistert, wie man auf 160 Seiten eine Geschichte zaubern kann, die kurz zu Tränen rührt, zeigt, was Menschen in der melancholischen Zeit wirklich wichtig ist und gleichzeitig die winterliche Stimmung nie abreißen lässt.
Es schafft, dass die ein oder andere Frage offen und man selbst etwas ungewiss zurückbleibt und man sich die Antworten ganz in Ruhe selbst ausmalen darf, ohne die wahre Lösung zu erfahren.
"Jede Seite ist so zart verfasst
wie Schneeflocken, die langsam gen Erde segeln."
Ein perfektes Buch für kalte Winterabende, das zum mehrmals Lesen einlädt und dessen Stimmung absolut einnehmend und bezaubernd ist.
Meine Wertung
Weitere Titel des Autors:
Mitternachtsweg (Hoffmann und Campe)
Crazy (Goldmann Verlag)
6 Kommentare
Eine sowohl rhetorisch feine als auch inhaltlich Neugier weckende Buchvorstellung ist dir hier gelungen. Eine echte Einladung zum Lesen, liebes Bröselchen.
Stöbernde Adventsgrüße,
Kora
Liebe Kora,
ich danke dir für deine lieben Worte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es dir, vor allem wegen der Rhetorik, besonders gefallen könnte. Ich bin froh, dass ich mich auch mal auf poetischere Sachen einlassen kann, sie verschönern einen wirklich den Abend, wenn man etwas damit anfangen kann :-)
Herzliche Vorweihnachtsgrüße, Bröselchen ^_^
Also, wenn ich es nicht seit kurzem hätte, würde ich das Buch sofort haben wollen. Du machst mir gerade totale Lust drauf, denn ich mag es, wenn nicht alles geklärt wird und eine Geschichte zum weiterspinnen einlädt. Vielleicht muss ich doch noch kurz von meinem ursprünglichen TBR abschweifen…*hust* :D
Liebe Grüße
Liebe Sandy,
danke für deine lieben Worte, das freut mich total! Ich habe auch versucht, dem poetischen Buch gerecht zu werden. Es strahlt so eine Ruhe aus und ich würde es auch wirklich für ruhige und entspannte Abende empfehlen. Es ist nichts zum „mal schnell Weglesen“, weil viele tolle Sätze zum „in der Atmosphäre schwelgen“ einladen. Ich bin auf deine Meinung gespannt und wünsche dir einen schönen Abend!
Liebe Grüße, Bröselchen ^_^
Kurze Bücher beschränken sich oft aufs Wesentliche und ich empfinde sie meist als sehr tief. Dieses klingt auch sehr interessant.
Du schreibst was vom Sätze interpretieren. Wie eindeutig kommt man dem Kern auf die Spur, oder ist die Gedankenwelt eher abstrakt?
Liebe Irve,
obwohl ich eher weniger poetische Sachen lese, lagen die Bedeutungen der wundervollen Sätze von Benjamin Lebert für mich klar auf der Hand. Er lässt ein klein wenig Platz für eigene Interpretation, zeigt aber doch recht deutlich, was der Kern seiner Aussagen sein soll. Ich hoffe, dir damit ein wenig geholfen zu haben. Es ist ein tatsächlich sehr tolles Buch mit einer wundervollen Stimmung.
Herzliche Grüße vom Bröselchen ^_^